Positive Installation
Ohne positive Gedanken und Gefühle ist das Leben zäh und anstrengend. Die Gedanken sind von Negativität bestimmt und der Körper ohne Kraft und Energie.
Was ist ein Leben ohne Hoffnung, Zuversicht, Vertrauen, gefühlte Sicherheit, Sensibilität, Motivation, Freude am Leben und Miteinander?
Ziel einer Therapie, gleich welcher Form, kann nicht ausschließlich die Bearbeitung von Traumen, Stress und Ängsten sein, parallel dazu müssen positive Gedanken und Gefühle aufgebaut werden.
In der EFT Klopfakupressur (Emotional Freedom Techniques) geht man davon aus, dass durch das Loslassen der negativen Inhalte ein freier Raum im System entsteht, der mit den positiven Aspekten gefüllt werden kann. Würde dieser Raum frei bleiben, bestünde die Wahrscheinlichkeit, dass der Mensch ihn wieder mit den alten, negativen Mustern belegen würde. Wir sind Wiederholungstäter, das hatte schon Sigmund Freud gewusst sowie Paul Watzlawick, der vom „Immer mehr vom Gleichen“ sprach.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten der Installation positiver Impulse. Eine davon ist die Imaginationsübung, das Arbeiten in der Vorstellung. Idealerweise in einer leichten Arbeitstrance, ein angenehm entspannter Zustand. Hier ist der Verstand zurückgeschalten und die Inhalte fließen in die hinteren Bereiche unseres Gehirns. Genau da wollen wir hin.
Die reziproke Hemmung beschreibt die Unfähigkeit unseres Systems gegensätzliche Gefühle zur gleichen Zeit empfinden zu können. Wir können nicht gleichzeitig angespannt und entspannt sein oder ärgerlich und fröhlich. Das können wir nur nacheinander.
Für die therapeutische Arbeit bedeutet das, dass es im entspannten Zustand nicht möglich ist, z.B. Angst oder Verzweiflung zu empfinden. Im gelösten Zustand lernt unser Gehirn wieder klare Strukturen und Lösungen zu finden. Dazu geht es oft erstaunlich kreative Wege.
Für manchen Klienten klingt das wie ein sinnloses, albernes Spiel, sich etwas vorzustellen, was gerade nicht real im Raum steht. Neuronal gesehen, unterscheiden unsere unbewussten Hirnareale nicht zwischen realen und vorgestellten Erlebnissen. Da tut nur der bewusste Verstand.
Die intensiv gefühlte Erinnerung an einen beeindruckenden Sonnenuntergang im letzten Urlaub, am Strand oder in den Bergen, ein Kompliment, eine Situation, die selbstbewusst gemeisterte Situation, eine bestandene Prüfung oder jedes wohltuende Bild hat die Macht stärkende, faszinierende, freudige, begeisternde und liebevolle Gefühle aufzuwerfen.
Für Naturliebhaber ist der vorgestellte Spaziergang im Wald mit seinen Gerüchen, Geräuschen und dem beruhigenden satten Grün eine gewünschte Musterunterbrechung für körperliche Verspannung und gedankliche Dauerschleifen. Das Gehirn reagiert mit der Schaltung neuer Synapsen (Verknüpfungen).
Die meisten Klienten lieben diese Arbeit in der Vorstellung. Positive, stärkende und Mut machende Bilder aus ihrem Leben oder der Phantasie aufzurufen und mit jede Zelle des Körpers zu erfahren. Es gibt kein Leben ohne gute Momente! Diese zu reaktivieren und den negativen Erfahrungen gegenüberzustellen, bewirkt eine teilweise oder – im besten Fall – die ganze Löschung eines negativen Aspekts.
Wer sich Positives vorstellen und annehmen kann, profitiert schneller und umfangreicher von der therapeutischen Intervention.