Jeder wünscht sich ein gesundes Selbstbewusstsein und wenige besitzen es. Viele meiner Klienten nennen ihr schwaches Selbstbewusstsein als Hauptursache ihrer Probleme.
Zweifellos steht das Selbst im Vordergrund des Begriffes Selbstbewusstsein. Die meisten von uns wurden so erzogen, dass wir andere Menschen als wichtiger empfinden als uns selbst. Dies wurde und wird dann sozial oder christlich genannt. Oder andere wurden permanent als Vergleich herangezogen „der kann dies oder das besser.“ Faktisch wurden und werden wir um uns selbst betrogen, weil es in dem Spiel nie wirklich um uns selbst geht. Keiner hat uns beigebracht, uns selbst in Wohlwollen zu betrachten, ein Minimum von uns selbst und unseren Bedürfnissen zu kennen und nur wenige haben den Mut, sich authentisch in Wort und Tat auszudrücken.
Das Adjektiv „selbstbewusst“ ist nicht so eindimensional wie z.B. das Adjektiv „groß“, das vielleicht Ihre Körpergröße beschreibt. Der selbstbewusste Mensch hat nicht die eine Eigenschaft mehr als der Mensch mit wenig Selbstbewusstsein.
Selbstbewusstsein ist eine stabile innere Haltung.
Der selbstbewusste Mensch kennt sich selbst, seine Stärken, aber auch seine Schwächen. Er akzeptiert beides ohne Größenwahn und ohne Erniedrigung. Auch im Gegenwind kann er seine Meinung vertreten und die Meinung anderer stehen lassen. Er ist in der Lage Forderungen zu stellen, z.B. gut und mit Respekt, Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit behandelt zu werden. Im gleichen Maße geht er mit sich selbst um.
Selbstbewusste Menschen werden besser behandelt!
Das schwache Selbstbewusstsein ist hauptsächlich damit beschäftigt, auf das zu reagieren, was von außen einfließt. Sei es der Kommentar eines Nachbarn, Kollegen, Partner/in oder das Verhalten der Kinder, aber auch auf Einflüsse von Medien aller Art. In diesem Modus fühlt sich der Mensch als Opfer seiner Umwelt, der er sich hilflos ausgeliefert sieht.
Das starke Selbstbewusstsein agiert, es schafft aus sich heraus seine Bedingungen, entscheidet frei ohne Gruppenzwang seine Haltung zu gegebenen Umständen. Obwohl das starke Selbstbewusstsein auf dem gleichen Planeten lebt und den gleichen Umständen ausgesetzt ist, fühlt es sich nicht ausgeliefert. Es ist kein Opfer, sondern Täter (im Sinne von Tun und Handeln).
Da wir sehr wenig darüber gelernt haben, wie wir mit uns selbst umgehen sollten, ist es an der Zeit, das zu ändern.
Das „sein“ in Selbst-bewusst-sein, steht für den Seins-Zustand, wenn Sie wollen für die Existenz ohne Bewertung. So wie die Umformulierung „ich bin“ ohne wertenden Zusatz. („ich bin arm oder reich.“)
Ich bin ist -im Bewusstsein- ausgesprochen, die stärkste Affirmation.