Die Scham ist das Gefühl, das sich am besten verstecken kann. Dieser Text möchte Dir helfen, Dein Bewusstsein zu schärfen, in Dich zu spüren, ob sich die Scham auch in Dir versteckt. Unbewusste Inhalte können wir nicht steuern, sie steuern uns.
Die Scham sitzt im Vorborgenen, doch ihre typischen Symptome können wir gut wahrnehmen.
Die Scham offeriert uns Gefühle wie:
Hilflosigkeit, Machtlosigkeit, Wehrlosigkeit, Minderwertigkeit und Wertlosigkeit.
Und immer die Unsicherheit, Ängste und Selbstzweifel.
An den vielen -los-Endungen kannst Du sehen, dass es sich um Mangelgefühle handelt.
Die Scham zieht ungeheuer viel Lebensenergie ab, immer kraft-und energielos, bis hin zur Handlungsunfähigkeit.
Die Scham kann aber noch viel mehr, in extremen Fällen kann sie in Autoaggression und Nichtigkeitsgefühle führen. Wie Vincent van Gogh an seinen Bruder schrieb: „Ich bin unter den Geringen der Geringste.“
Die eigene Existenz als nichtig zu erklären ist wohl der stärkste Ausdruck der Scham.
Wir leben in einer Schuld-und Schamkultur. Schuld zuweisen und andere beschämen ist ein etablierter Teil unseres sozialen Umgangs.
Darüber hinaus ist es ein Erziehungsstil. Wenn das Kind etwas tut, was den Eltern nicht gefällt, wird es beschämt. Sei es durch Strafe oder durch Spott, Auslachen und harsche Kritik. Durch Beschimpfung, dass es dumm wäre und nichts richtig machen kann. Vielleicht suggerierte man Dir, Du wärst eine Schande für die Familie? Auch Liebesentzug wirkt effektiv. Der Akt ist umso beschämender, wenn er vor den Augen anderer passiert.
Soziale Medien sind ein idealer Ort der Beschämung, dort kann man ohne körperliche Präsenz oder Blickkontakt über einen anderen posten, was gerade durchs Hirn wandert.
Wie oft wurdest du als Kind beschämt? Wurden deine Haare, Beine oder Brille ausgelacht? Schlechte Noten verachtet oder bestraft? Und auch heute, bist Du zu dick oder zu dünn? Dein Lebensstil exotisch oder unangepasst? Empfiehlt man Dir Faltencremes und Shapingwäsche? Passt Dein Auto nicht zum Niveau Deiner Familie oder Freunde?
Kennst Du das Gefühl, dass Du dich auflösen möchtest oder im Erdboden versinken und nie wieder auftauchen? Scham kann sich wie sterben anfühlen.
Die körperliche Haltung der Scham ist der runde Rücken, die Schultern zu den Ohren gezogen, Kopf und Blick gehen nach unten.
Diese Haltung nimmt der Beschämte in den Momenten ein, in denen er beschämt wird. Oft, wenn es darum geht, vor anderen für sich einzustehen, sich zu zeigen. Mal seine Meinung oder Entscheidung zu vertreten.
Quälend können die Selbstzweifel sein, ein innerer destruktiver Dialog mit sich selbst, der Dich mehr und mehr schwächt, jedes positive Gefühl, mentale und körperliche Kraft abzieht. Statt den Horrorgedanken unbewusst freien Lauf zu lassen, kannst Du achtsam diese Gedanken und Gefühle erkennen und durch Mitgefühl mildern.
Spüre nach, gehst Du mit den Aussagen in Resonanz, macht sich Dein Körper bemerkbar? Nur darum geht es heute.
Es ist an der Zeit, die dunklen Ecken auszuleuchten. Du musst Dich davor nicht fürchten, sie können Antworten, Erklärungen und Wahrheit ans Licht bringen.
Zur Scham habe ich ein EFT Video gedreht, es fokussiert die bewusste Wahrnehmung, ob Scham da ist, die Kraft- und Energielosigkeit sowie die Gefühle von Hilflosigkeit und Ohnmacht. Das Video heißt „EFT die versteckte Scham“. (klicken)
Im Video mache ich Dir einen Vorschlag wie Du mit Scham umgehen kannst, sehr einfühlsam. Mit Samthandschuhen.
Ich wünsche Dir Bewusstsein, einen milden Umgang mit Dir selbst und einen weiteren Schritt auf dem Weg der Heilung und Ganzwerdung.